
Wenn Hass lauter wird, müssen wir noch lauter werden.
In den letzten Wochen hat Euskirchen erlebt, wie gezielt queere Menschen, demokratische Initiativen und Zivilcourage angegriffen werden. Was bei ein paar beschädigten Plakaten begann, ist längst zu einer bedrohlichen Serie von Angriffen geworden – und wir können nicht länger schweigen.
Unsere Plakate für „Jeck gegen Rechts“ wurden heruntergerissen, beschmiert, mit AfD-Stickern überklebt. Farbattacken sollten unsere Botschaft ersticken: Euskirchen steht für Vielfalt.
Doch dieser Hass geht weit über Sachbeschädigung hinaus.
Der Vorstandsvorsitzende von Queer Euskirchen e.V., Winfried Kubitza-Simons, wurde persönlich zur Zielscheibe rechter und queerfeindlicher Attacken. An seinem Haus prangte das Wort „Volksverräter“, sein Auto wurde mehrfach gezielt beschädigt, sein Ladenlokal „Simons Glück“ wurde angegriffen.
Solche Attacken sind nicht einfach nur Vandalismus oder Kavaliersdelikt – sie sind ein Einschüchterungsversuch, ein Angriff auf Demokratie, Freiheit und queeres Leben in Euskirchen.
Auch während des queeren Jugendtreffs yoU25 kam es zu beleidigenden Kommentaren und gezielten Störversuchen. Jugendliche Personen, die schlicht einen sicheren Ort suchen und Betreuer:innen, wurden angefeindet und beleidigt. Anfeindungen gegenüber queeren Menschen, die sich schlicht in der Nähe des Ladenlokals aufhalten und ehrenamtlichen Kräfte, welche den offenen Treff dort organisieren und ermöglichen, erleben Bedrohungen, Blicke voller Hass, Sprüche voller Gift.
Das ist die Realität queerfeindlicher Gewalt. Das ist Menschenverachtung.
Queer Euskirchen e.V. steht geschlossen hinter ihrem Vorstandsvorsitzenden, allen betroffenen Personen und bietet hier selbstverständlich Unterstützung.
Eines ist aber auch klar: Wir lassen uns nicht einschüchtern.
Nicht als Verein, nicht als Community, nicht als Menschen.
Wir stehen zusammen. Wir sind sichtbar. Wir bleiben laut.
Wir kämpfen weiter für queere Rechte, Sicherheit, Demokratie, Akzeptanz und ein Euskirchen ohne Hass.
Polizei und Staatsschutz ermitteln – und wir erwarten, dass diese Angriffe konsequent verfolgt und aufgeklärt werden.
Queer Euskirchen e.V. ruft die gesamte Zivilgesellschaft dazu auf, Haltung zu zeigen. Insbesondere jetzt ist es wichtig, gemeinsam laut, sichtbar und solidarisch zu bleiben. Wir danken allen Menschen, Initiativen und Institutionen, die uns bereits Unterstützung zugesichert haben.
Bis dahin gilt: Wir lassen uns durch Hass, Einschüchterung und Gewalt nicht mundtot machen. Der Angriff auf eine Person oder ein Projekt sind ein Angriff auf uns alle – auf unsere demokratischen Werte, auf Freiheit und auf Menschenwürde.



